Österreich und die Behandlung von “Trans”-Teens. Eine Unmutsäußerung

Europa hat genug von „Gender affirming Care“ für Kinder und Jugendliche. Pubertätsblocker werden verboten, Cross Sex Hormone und Chirurgie werden verboten oder/und sehr stark in ihrer Anwendung eingeschränkt.

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Europa hat genug von „Gender affirming Care“ für Kinder und Jugendliche. Pubertätsblocker werden verboten, Cross Sex Hormone und Chirurgie werden verboten oder/und sehr stark in ihrer Anwendung eingeschränkt.

EGGö berichtete im letzten Newsletter (#9 vom 30.04.2024) ausführlich darüber.

Seit der Cass Review im UK vom April 2024 (LINK), der gründlichsten Sichtung aller wissenschaftlichen Quellen zum medizinischen Zugang zur Geschlechtsdysphorie, ist es endgültig mit der Unschuld auf diesem Gebiet vorbei.

Ganz Europa?
Ein kleines Land mitten im Herzen des Kontinents – unser liebes Österreich! – macht da nicht mit. Stolz erhobenen Hauptes weisen die hiesigen Kinder- und Jugendpsychiater alle Kritik von sich, klopfen sich auf die Schulter und stehen stolz zu ihrem „Jetzt erst recht“.

Was ist geschehen?
Die ögkjp (Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie) hat eine Stellungnahme (LINK) abgegeben, in der alle Kritik an der geplanten Leitlinie für Deutschland, Österreich und die Schweiz für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Geschlechtsdysphorie zurückgewiesen und ihr ausgewichen wird.
Die Stellungnahme war, so fanden es wohl Paul Plener, der Präsident der ögkjp und Martin Fuchs, einer der Autoren des Entwurfs, notwendig geworden, weil es Kritik aus allen Windrichtungen gehagelt hatte.

In chronologischer Reihenfolge haben

  • Die „European Society for Child and Adolescent Psychiatry ESCAP” (LINK)
  • Fünfzehn Professoren für Kinder- und Jugendpsychiatrie (LINK)
  • Der Deutsche Ärztetag (LINK)
  • Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.  (LINK)

Bedenken geäußert, Kritik angebracht, den Entwurf vollkommen verworfen. 

Allen Kritiken ist gemeinsam, dass sie den LeitlinienautorInnen raten, besser nochmal zurück an die Hausaufgaben gehen und das Ding zu überdenken.

Wir in Österreich wissen ja oft was besser, glauben wir halt. Manchmal machen wir uns damit ja auf dem europäischen Parkett bissl lächerlich (ich denke da so an das Renaturierungsgesetz, an das Veto gegen den Beitritt von Rumänien und Bulgarien zum Schengen Raum, ich höre hier auf, mir fällt dazu zu viel ein…).
Hier geht es ja „nur“ um wenige Kinder, wie Herr Dr. Fuchs in einem Falter Interview vor einigen Monaten sagte (LINK). Aber auch er hat vermutlich, wie es überall der Fall ist, eine Steigerung von ca 4000 % an seiner Ambulanz zu verzeichnen. Nur ist ihm das keine Frage nach den Ursachen wert, denn er meint ja, anscheinend zu wissen, was zu tun ist.
Als Mitautor der Leitlinie, um die es geht und leitender Arzt der entsprechenden Ambulanz an den Tirol Kliniken am Standort Hall i.T., neben der Ambulanz am AKH das wichtigste Zentrum, das „Gender Affirming Care“ betreibt, hat Dr. Fuchs also das, was man meiner Meinung nach „vested interests“ nennen kann – ein ganz persönliches Interesse an der Fortführung seiner Arbeit und seiner Karriere. Paul Plener hat den Brief in seiner Eigenschaft als Präsident der ögkjp unterschrieben. Auch er hat meiner Meinung nach  – wenn auch geringere – vested interests und stellt sich institutionell vor den Kollegen aus Tirol.

Wie wohl die Mitglieder der Gesellschaft das sehen?

Bettina Reiter, 1.7.2024

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