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Im „Standard“ konnte man vor Kurzem wunderliche Dinge lesen. „Von der Dysphorie zur Euphorie” titelt Redakteurin Julia Sica schwungvoll, das Foto dazu ist fahnenschwingen Pride prächtig. Es geht um Hormonbehandlungen für Transpersonen. Das wäre ja tatsächlich einen Forschungsartikel wert, denn auf diesem Gebiet ist vieles ungeklärt.
Ab 15.06.2023 ist der Standard-Artikel auch Online abrufbar.
Erster Satz: „Die zweite Pubertät begann für Valerie Lenk vor drei Jahren.” Das ist Unsinn, pardon. Valerie Lenk hat die Pubertät hinter sich, das ist kein Wiederholungsprogramm. Sollte in einem „Forschungsartikel” nicht passieren.
Lenk spritzt sich heute alle fünf Tage „typisch weibliche Geschlechtshormone”. Hm. Die haben einen Namen und sind nicht „typisch weiblich” (was soll das überhaupt sein?), Östrogene sind die weiblichen Geschlechtshormone. „Robust” nennt Frau Sica die Schätzungen, dass 0,7% der Bevölkerung trans sind. Last time I checked mit der Sozialversicherung ( https://www.sozialversicherung.at/cdscontent/?contentid=10007.846845&portal=svportal) waren es noch etwa 400-500 Personen, in Prozenten sind das 0,005 %, also bissl weniger.
Frau Sica zu den sogenannten Pubertätsblockern: der zweite Forschungszeuge, Lucas, habe im Alter von 17 Jahren seine Transition damit begonnen: „Pubertätsblocker wurden nicht für Transgender-Patienten entwickelt, sondern vor allem für Cisgender-Mädchen” (sic!), „die vorzeitig in die Pubertät kommen.” Eigentlich, Frau Sica, werden diese Substanzen als Krebsmedikamente, bei gutartigen Tumoren der Gebärmutter und Endometriose eingesetzt und sind zur Behandlung verfrühter Pubertät zugelassen. Die Anwendung bei genderdysphorischen Jugendlichen hingegen ist ein „off label“-Einsatz, geschieht also ohne Zulassung. Der zitierte Experte Dr. Trotsenburg wird als Gründer der ersten österreichischen Transgender-Hormonambulanz am Wiener AKH ausgewiesen — da hat er Konkurrenz in Dr. Johannes Huber, der das auch von sich behauptet. Ich weiß es nicht, aber werde ihn fragen.
Das Beste kommt wie immer am Schluss: Valerie Lenk „hatte nicht die Kraft, von Anfang an den offiziellen Weg zu gehen und meine Identität in einem entwürdigenden Prozedere vor drei fremden Menschen zu rechtfertigen. Sie begann ihre Hormonbehandlung in Eigenregie”. Ermunterung zum Selbstversuch in einem Forschungsartikel? Nicht Ihr Ernst, Frau Sica.
Und was an ärztlichen und psychologisch-psychotherapeutischen Assessments entwürdigend sein soll, konnte mir auch noch niemand erklären. Valerie Lenk macht es sich lieber selbst, das kunterbunte Leben „als Frau“. Diese Person „berät” übrigens Minderjährige über den öffentlich geförderten Verein „TransX” (https://www.wien.gv.at/menschen/queer/foerderungen/vielfalt.html).
Wie ist so etwas möglich?
Wer schaut auf die Qualität?
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